Heute veröffentlicht die UPM eine umfassende wissenschaftliche Studie zum Zusatznutzen ihres “Sichuan Rural Poor-Household Biogas Programme of Activities” (CDM PoA 2898, Gold Standard 1239), das gegenwärtig etwa 400.000 einkommensschwache Kleinbauernhaushalte in Chinas Provinz Sichuan mit modernen Biogasfermentern und rauchfreien Biogaskochstellen unterstützt.
Für diese Studie hat die UPM das Centre for Sustainable Environmental Sanitation (CSES) an der University of Science and Technology Beijing (USTB) damit beauftragt, den bestehenden und potenziellen Zusatznutzen des PoA jenseits der Minderung von Treibhausgasemissionen zu analysieren und kritisch zu bewerten.
Das Studienprojekt wurde geleitet durch den CSES-Direktor und anerkannten Experten für umweltgerechte Sanitäranlagen Prof. Dr. Ing. Zifu Li (wissenschaftliche Leitung) und den deutschen CSES-Gastprofessor und international führenden Fachmann für Biogastechnologie Dipl.-Ing. Heinz Peter Mang (Studienkoordinator), während die Forschungsarbeiten durch ein sachkundiges Team aus Senior- und Juniorstudenten des CSES durchgeführt wurde. Das Forschungsprojekt begann am 11. September 2015 und dauerte bis zum 21. Februar 2016. Die Langfassung des Studienreports wurde Ende 2016 fertiggestellt.
Der methodische Ansatz dieser Studie vergleicht die empirischen Daten, die bei einer Feldforschung im November 2015 unter 20 zufällig ausgewählten PoA-Haushalten in Sichuans Bezirken Fucheng und Dongpo erhoben wurden, mit den Ergebnissen einer Literaturauswertung hunderter wissenschaftlicher Publikationen aus nationalen und internationalen Quellen über den Zusatznutzen zahlreicher anderer Haushaltsbiogasprogramme in der Welt.
“Obwohl es das Hauptanliegen dieser PoA-Zusatznutzenanalyse war, die Grundlage für vertiefende Anschlussforschungen zu den qualitativen und quantitativen Nachhaltigkeitseffekten dieses PoA zu schaffen, so konnte die Studie bereits jetzt robuste Nachweise für die vielen Vorteile liefern, welche das PoA für die teilnehmenden armen Kleinbauernhaushalte in Sichuan hat”, erläutert der CSES-Studienkoordinator Heinz Peter Mang.
Gemäß der Studie erbringt das Haushaltsbiogasprogramm der UPM stark zusammengefasst nachweisbar den folgenden Zusatznutzen in den Zielgebieten Sichuans:
- Effiziente Nutzung natürlicher Ressourcen: hoch
- Artenschutz und Bewahrung natürlicher Habitate: niedrig
- Luftqualität: hoch
- Waserqualität: hoch
- Bodenqualität: mittel
- Lebensbedingungen und Gesundheit der Menschen: hoch
- Lokale wirtschaftliche Entwicklung und Beschäftigung: hoch
- Selbstversorgung mit Energie: hoch
- Geschlechtergerechtigkeit und Förderung von Frauen: mittel
Darüber hinaus entdeckte das CSES-Forschungsteam, dass das PoA außerdem erheblich zum Schutz und Wohlergehen der Nutztiere beiträgt, denn im Durchschnitt halten diejenigen Haushalte, die im Rahmen des PoA mit Biogasfermentern ausgestattet wurden, ihre Schweine unter wesentlich besseren und sauberen Bedingungen als andere Haushalte. Eine weitere bedeutsame Erkenntnis ist die Empfehlung, schädliche invasive Pflanzenarten als Zusatzsubstrat für die Biogasanlagen zu verwenden, da sich auf diese Weise sowohl die Energieausbeute erhöhen als auch die lokale Umwelt schützen lässt.
Die CSES-Studie weist nach, dass UPMs Sichuan-Haushaltsbiogas-PoA spürbar zum Erreichen der folgenden 14 (von insgesamt 17) UN Sustainable Development Goals (SDGs) beiträgt:
SDG 01: Armut in all ihren Formen überall beenden
SDG 02: Hunger stoppen, sichere Nahrungsmittelversorgung und verbesserte Ernährung erreichen sowie nachhaltige Landwirtschaft fördern
SDG 03: Ein gesundes Leben gewährleisten und das Wohlbefinden aller in allen Altersgruppen fördern
SDG 04: Eine inklusive und gerechte Erziehung hoher Qualität sicherstellen und lebenslange Lernchancen für alle ermöglichen
SDG 05: Geschlechtergerechtigkeit erreichen sowie die Teilhabe von Frauen Mädchen stärken
SDG 06: Die Verfügbarkeit und das nachhaltige Management von Wasser sowie Abwasser- und Abfallentsorgung garantieren
SDG 07: Den Zugang zu erschwinglicher, zuverlässiger, nachhaltiger und moderner Energie für alle gewährleisten
SDG 08: Dauerhaftes, gerecht verteiltes und nachhaltiges Wirtschaftswachstum sowie volle und produktive Beschäftigung unter guten Arbeitsbedingungen für alle fördern
SDG 09: Widerstandsfähige Infrastruktur aufbauen, nachhaltige Industrialisierung
fördern und Innovationen begünstigen
SDG 10: Ungleichheit innerhalb und zwischen Staaten reduzieren
SDG 12: Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sicherstellen
SDG 13: Dem Klimawandel und seinen Folgen mit Sofortmaßnahmen gegensteuern
SDG 15: Terrestrische Ökosysteme schützen, wiederherstellen und deren nachhaltige
Nutzung fördern, Wälder nachhaltig bewirtschaften, Desertifikation bekämpfen, Bodenverschlechterung aufhalten und umkehren und den Verlust biologischer Vielfalt stoppen
SDG 17: Die Umsetzungsinstrumente stärken und die globale Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung wiederbeleben
“Die Erkenntnisse der CSES-Studie bestätigen, dass unser PoA in Bezug auf Zusatznutzen und Nachhaltigkeitsbeitrag zu den weltweit besten Treibhausgaskompensationsprogrammen zählt. Darüber hinaus erlauben es uns die zahlreichen wertvollen und pragmatischen Empfehlungen der Studie, das PoA noch besser zu machen, um die positiven Effekte des PoAs für die lokale Bevölkerung im ländlichen Sichuan noch weiter zu verstärken”, so das Fazit von UPMs Geschäftsführer Martin Dilger.
Falls Sie weitere Informationen über die PoA-Co-benefits-Studie des CSES wünschen, dann wenden Sie sich bitte an:
Martin Dilger, Geschäftsführer, UPM Deutschland
mdilger(at)upm-cdm.eu, T: +49 89 1222197 – 50